Weiteres Wandbild im Klinikum: Beate Gabriels „Spiro“
25.10.2022
Beate Gabriels großflächiges Wandbild „Spiro“ schmückt seit wenigen Wochen den Flur der Magistrale in Ebene 2 des Klinikums Heidenheim, nach der Premiere des ersten dauerhaften Wandbildes eines lokalen Künstlers vor einem Jahr zwei Etagen tiefer.
Seit mehr als drei Jahrzehnten befasst sich die Giengener Künstlerin Beate Gabriel mit Pflanzen und den ihnen zu Grunde liegenden Strukturen. Diese weisen häufig symmetrische Muster auf, man denke nur an Halme, Fruchtstände und - vor allem – an Blüten. Deren vielfältige Formen hat die Künstlerin mit Hilfe eines Spirographen spielerisch reproduziert. Dabei handelt es sich um ein geometrisches Zeichengerät, das aus einem großen Ring besteht, in den man eine kleinere Kreisscheibe legt, die mit exzentrischen Löchern versehen ist. Steckt man nun die Spitze eines Stifts in eines der Löcher und bewegt den Stift mitsamt der Kreisscheibe einmal ganz am innerem Rand des großen Rings entlang, entsteht ein punktsymmetrisches Muster, das meist an Blütenformen erinnert.
Ihr großes Wandbild „Spiro“ für das Klinikum Heidenheim hat Beate Gabriel aus einer Reihe verschiedener Spirographien so komponiert, dass sich einfache und komplexe Muster, wilde Überlagerungen und klar hervorgehobene Kreisstrukturen abwechseln und zugleich verbinden. Durch diese Art der Komposition gewinnt die eigentlich strenge, häufig nicht einfach zu durchschauende Geometrie der einzelnen Spirographien eine unerwartete Lebendigkeit und spielerische Leichtigkeit, die durch die enorme Länge des Wandbilds den Eindruck eines dynamisch rotierenden Geschehens hervorruft. Mit dieser Wirkung stellt „Spiro“ zugleich Bezug zu dem Flur her, in dem es sich befindet. Denn dieser Flur ist ein wichtiger Transitort, der zwar durchschritten oder durchfahren wird, in dem aber niemand länger verweilt.